Liebe Helena
Wie malst du?
Ich male mit Aquarell und Gouache, meist auf Baumwolle oder Leinwand. Die Stoffe spanne ich auf Keilrahmen und grundiere sie mit transparentem Gesso. Diese wasserlöslichen Farben sind meine Leidenschaft. Zu Beginn arbeitete ich auf Papier. Doch ich merkte recht schnell, dass ich einen stabileren Malgrund benötige. Ich trage die Farbe nicht nur auf, sondern auch wieder ab. Ich arbeite vor allem mit Pinseln, die in verschiedenen Stadien abgenutzt sind. Das Malerklebeband gehört ebenso dazu. Mit diesem fertige ich die Vorzeichnungen an und beklebe Stellen, die ich abdecken möchte.
Wie lautet deine «Badetuch»-Geschichte?
Das Bild ist in drei Ebenen aufgeteilt. Das Wasser im Pool zeigt nach unten. Ich erinnerte mich dabei an die Schönheit des Wassers, das unendliche und unheimliche Blau, wenn man auf einem kleinen Boot ohne Wellengang ins Meer schaut. Ich bin mir unschlüssig, ob ich es selbst wagen würde, in diesem Pool zu baden. Der Pool ist in diesem Bild eine Art Abgang in eine andere Welt. Das Grün hinter den Fenstern bietet ebenfalls Möglichkeiten, im Dickicht zu verschwinden. Doch man kann nicht durch Scheiben gehen. Die Tür befindet sich ausserhalb dieses Bildes und somit gehört sie nicht dazu. Eine weitere Ebene ist der Raum mit der modrigen Decke. Hier hat man die Möglichkeit, am Poolrand umherzulaufen und sich alles anzusehen, und da liegt ja noch das Badetuch. Es liegt sehr schlicht und akkurat da, hält sich am Rand und saugt sich mit Wasser voll. Es verbindet den Poolrand mit dem Wasser, und für mein Empfinden möchte das Badetuch an keinem anderen Ort lieber sein. So kann es, solange das Bild existiert, im Blau des Pools baden, ohne unterzugehen.