Das Künstlerpaar Flurina Badel und Jérémie Sarbach habe ich 2020 an der „The Human Cactus“ Gruppenausstellung in der Curuna Ardez kennengelernt. Auch privat ein Paar, wohnen und arbeiten sie in einem alten Unterengadiner Haus mitten in Guarda (GR).
Badel/Sarbach sind international tätige Künstler (mit Ausstellungen und Arbeitsaufenthalten unter anderem in Montreal, New York, Seoul, Wien und Berlin) und zugleich auch lokal verankerte Bergler. Sie versorgen sich aus dem eigenen Garten, aus der Natur und von der Jagd. Kennengelernt haben sich die beiden 2014 am Institut Kunst der FHNW in Basel und arbeiten seitdem im Duo. Das künstlerische Werk von Badel/Sarbach ist medial vielseitig und umfasst raumgreifende Installationen, Skulptur, Fotografie, Video, Sound und Performance. Sie beschäftigen sich mit Themen wie der Veränderung/Konstruktion von Landschaft sowie der Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kultur im Anthropozän und in neuen Kommunikationsformen. Humorvoll, kritisch und subversiv behandeln sie dies an der Schnittstelle von analoger und digitaler Welt und jenseits der Grenzen zwischen verschiedenen Spezies. Unheimlich spannend!
Der Ausdruck Anthropozän ist ein Vorschlag zur Benennung einer neue geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.